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Filmproduktion: Markus Lobner - Crow Video

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Persönliche Motivation
Markus Lobner

   

Persönliche Motivation
Nikolaus Kokusz


Ich traf meinen Freund und langjährigen Arbeitskollegen Nikolaus Kokusz (ein Nachkomme von Donauschwaben) während meiner Studienzeit. Wir haben beide jahrelang in einem Wiener Hotel gejobbt und uns dort recht gut kennen gelernt. 2005 kam Niki mit ein paar auf einer Reise in die Vojvodina selbst gedrehten DV-Bändern zu mir, um einen Film für seine Großmutter zu schneiden. Weil sie inzwischen zu alt zum Reisen geworden war, wollte er ihr ermöglichen, noch einmal die alte Heimat zu „sehen“, aus der sie in den 40er Jahren geflüchtet war. Nach Durchsicht des Materials habe ich vorgeschlagen, das Projekt professionell umzusetzen und einen kleinen Film über die alte Heimat seiner Großeltern und Eltern zu machen.

Bis dahin wusste ich noch nichts über Donauschwaben und Ihre Geschichte. Umso mehr interessierte mich die Produktion einer Dokumentation über dieses Thema.

Die Idee haben wir dann während unzähliger Gespräche und Diskussionen, auch über Nikis eigene Famileingeschichte, weiter entwickelt. Es sollte nun eine Dokumentation über die Erlebnisse von Donauschwaben werden, die heute noch in den alten deutschen Siedlungsgebieten in Nordserbien wohnen bzw. nach Österreich geflüchtet sind.

2006 waren wir zum ersten Mal für zwei Wochen mit mehr oder weniger professionellem Equipment und einem vagen Drehplan in Serbien und verbrachten dort einige intensive Drehtage. Die Dreharbeiten verliefen recht erfolgreich und wir wurden sehr herzlich und sehr interessiert von der donauschwäbischen Bevölkerung in Serbien aufgenommen.

Wieder zurück in Wien und um einige Geschichten über das Leben der Deutschen in der Vojvodina reicher, entwickelte sich eine neue Richtung des Films. Es drehte sich nun immer mehr um das Thema, wie Krieg die Menschen verändert und wie diese mit erlebten Traumata umzugehen versuchen.

2009 filmten wir während eines dreiwöchigen Drehs in Nordserbien, weitere Interviews sowie Landschaftsaufnahmen und Eindrücke des Alltagslebens. Wir bekamen auch die Möglichkeit, einige ehemalige Lager, in denen Donauschwaben nach 1945 interniert waren und teilweise dort getötet wurden, zu sehen und durften dort auch filmen.

Gleichzeitig drehten wir zwischen 2006 und 2012 mehrere Interviews mit Donauschwaben, die in den 40er Jahren nach Österreich geflüchtet waren.

Für Niki wurde es zunehmend schwieriger, an dem Film weiter zu arbeiten, da die Interviews und die Auseinandersetzung mit dem Thema allgemein seine eigene Familiengeschichte auf dramatische Weise in ihm zu Tage förderte.

2012 ereignete sich der tragische Freitod meines Freundes und Kollegen Nikolaus Kokusz.

Nach einer kurzen Nachdenkpause habe ich sehr bald entschieden, den Film alleine fertig zu stellen.

Persönliche Motivation - Markus Lobner