Established 2002
© 2013
Filmproduktion: Markus Lobner -
mail: video@crow-
„Lebensangst“ (“Fear of Life“) verzichtet in Anlehnung an das Prinzip des Direct
Cinema auf jeglichen Kommentar. Eindrücke entstehen alleine durch spannende, berührende
Interviews und Bilder des Umfeldes der Protagonisten. Diese Dokumentation zeichnet
Eindrücke und Bilder der Idylle eines längst vergangenen Lebens, von der Zeit des
Umbruchs, der Entzweiung der einst heilen multiethnischen Gesellschaft, von den Gemeinsamkeiten
und Gegensätzen der Volksgruppen. Schließlich erzählt der Film Geschichten von Krieg,
Folterung, Lager, Tod, und vor allem vom Überleben. Durch ein kleines, meist aus
nur zwei Personen bestehendes Film-
Die Kameraführung hält sich dabei so weit wie möglich
im Hintergrund und verwendet einen möglichst ruhigen Stil. Wo gangbar, wird vom Stativ
gedreht, wo nötig, Fahrten mit Hilfe einer Steadycam realisiert und auch klassisch
„von der Schulter“ (bzw. „aus der Hand“) gefilmt. Zusätzlich verzichtet der Film
gänzlich (abgesehen vom Nachspann) auf den Einsatz von musikalischen Mitteln und
setzt somit auf die Stärke der O-
Der Film wirft die Geschichte der Vertriebenen,
die Geschichte der Lager, die Geschichten von Tod und Überleben, und nicht zuletzt
die Geschichte der Donauschwaben auf. Diese Geschichten führen alle zu der einen
zentralen Frage – der Frage nach dem Warum.
Viele Protagonisten dieses Films stammen
aus dem Gebiet des heutigen Nordserbien, einer Landschaft geprägt von weiten Ebenen,
heißen, trockenen Sommern und strengen Wintern. Dies spiegelt sich wiederholt in
den erzählten Geschichten und dem Bildkonzept der Zwischenschnitte wider.
Durch Vermengung
von Bildern aus dem heutigen Umfeld der „Gebliebenen“ in den ehemaligen deutschen
Siedlungsgebieten einerseits und Bildern aus dem Umfeld der „Geflüchteten“ aus dem
heutigen Lebensraum in Österreich andererseits, entsteht ein Bild, das oft jenem
entspricht, welches in den Köpfen der heute noch lebenden „Erlebnis-
Ein Grundthema des Films ist die Traumatisierung
der Menschen durch die Erlebnisse von Krieg, Vertreibung, Lagerleben, Tod und Überleben,
untrennbar verknüpft mit den Strategien zur Bewältigung dieser Traumata und oft auch
mit dem Zerbrechen daran. Dieser Film ermöglicht durch die dichten emotionalen Gespräche
einen Einblick in die Psychogramme der Protagonisten.
Die Intensität der Interviews
resultiert auch aus dem Vertrauensverhältnis zwischen den Interviewten und dem Interviewer,
der ebenfalls donauschwäbischer Herkunft ist. Diese Verbundenheit ermöglicht oft
erst die ehrliche Kommunikation mit und den Zugang zu den Menschen.
Mit seinen direkten Stilmitteln versucht der Film dieses gegenseitige Verständnis unmittelbar an die Rezipienten weiter zu reichen.
Filmische Darstellung