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Filmproduktion: Markus Lobner - Crow Video

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Verluste, Gewalterfahrung, Flucht und Vertreibung bei den Kriegskindern und ihren Eltern.


Im II. Weltkrieg kam jeder achte männliche Deutsche – gerechnet vom Säugling bis zum Greis – ums Leben. Exorbitant hoch waren vor allem die Todesfälle in den Ostgebieten, wo jede fünfte männliche Person starb. Insgesamt wurden elf Prozent der Bevölkerung getötet, also jeder neunte Bürger.


Bis Anfang 1955 wurden registriert: 2,73 Mio. Wehrmachtstote und 1,24 Mio. Vermisste einschließlich der in Kriegsgefangenschaft Gestorbenen.


Eine aktuelle Untersuchung geht von 4,71 Mio. Todesfällen aus. Dabei fielen besonders viele kämpfende Soldaten im heiratsfähigen Alter: Von den 20- bis 25-Jährigen 45%, von den 25- bis 30-Jährigen 56%, von den 30- bis 35-Jährigen 36% und von den 35- bis 40-Jährigen 29%. Die Geburtsjahrgänge ab 1920 (bezogen auf die Rekrutenzahlen) weisen in der Regel Todesquoten von mehr als 30% auf.


Am Ende des II. Weltkrieges waren über 11 Mio. deutsche Soldaten auf 12.000 Kriegsgefangenenlager in 80 Staaten verteilt. In den ersten beiden Nachkriegsjahren kehrten zwischen 9 und 10 Mio. ehemalige Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Im Frühjahr 1947 befanden sich noch 2,3 Mio. Kriegsgefangene in alliierter und knapp 900.000 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. 1947 wurden weitere 350.000 entlassen, 1948 eine halbe Mio., 1949 weitere 280.000.


Zuerst kamen die Kranken und Gebrechlichen aus der Gefangenschaft zurück, so dass 1946 nur 16% der Heimkehrer arbeitsfähig waren. Im Bundesgebiet wurden im November 1950 über 2,01 Mio. „Kriegsbeschädigte “ des I. und II. Weltkrieges registriert. Davon waren etwa 1,5 Mio. zu 30 % und mehr in ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt.


1950 gab es in der Bundesrepublik insgesamt 1,45 Mio. versorgungsberechtigte „Beschädigte “ (mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit zwischen 30 und 100%, davon 0,76 Mio. über 50-Jährige).


Mehr als zwei Mio. Zivilisten kamen auf der Flucht oder während der Vertreibung ums Leben. Bei weit mehr als der Hälfte handelt es sich um Frauen und Kinder.


Die Bombenangriffe im gesamten deutschen Reichsgebiet führten zu 600.000 bis 800.000 „Ziviltoten“, zumeist Frauen, Kinder und alte Menschen. Nicht weniger als 161 deutsche Städte wurden mit weitreichenden Folgen bombardiert. Brand- und Sprengbomben fielen nahezu auf jede Stadt mit über 50.000 Einwohnern, dazu auf 850 kleinere Orte.


Aus den Gebieten örtlich von Oder und Neiße mussten mehr als sieben Mio. Menschen fliehen bzw. wurden vertrieben. Hinzu kamen etwa fünf Mio. aus den früheren deutschen Siedlungsgebieten im Ausland (Tschechoslowakei, Polen, Jugoslawien, Rumänien, Ungarn, dem Baltikum, Danzig). Es flohen auch die aus dem Westen in die Ostgebiete evakuierten Frauen, nicht nur ansässige Familien.


Wahrscheinlich war mindestens jede achte Frau aus dem deutschen Reichsgebiet von Flucht oder Vertreibung betroffen. Ende 1952 befanden sich in der Bundesrepublik Deutschland 2,58 Mio. deutsche Heimatvertrieben und in der DDR 3,8 Mio. Außerdem wurden zwischen 200.000 und 400.000 Personen verschleppt, von denen etwa 50% umkamen.

Von den insgesamt 18.887.000 Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 25 Jahren waren 3.259.000 Vertriebene, unter ihnen mehr männliche als weibliche.


Die Trennung der Frauen von den Männern, die einrücken mussten, war nur ein Teil der Auflösung von Familien. Der Luftkrieg erzwang noch weitere Trennungen: Mütter flohen mit ihren Kindern vor den Bomben, wurden evakuiert. Kinder kamen mit der Kinderlandverschickung (KLV) häufig weit fort. So zerfielen die Familien noch weiter, auch solche, bei denen der Vater noch zu Hause war. Evakuierung und KLV betrafen viele Menschen, überwiegend Frauen. Die Zahlen schwanken zwischen 5 und 10 Millionen.


Die Gefallenen hinterließen mehr als 1,7 Mio. Witwen, fast 2,5 Mio. Halbwaisen und etwa 100.000 Vollwaisen. Von diesen Hinterbliebenen hatten 1.250.000 Kinder und Jugendliche ihren Vater durch den Krieg verloren. 250.000 waren Vollwaisen. Insgesamt soll es 1,5 bis 2 Mio. Kriegswitwen gegeben haben. Die Zahl der Witwen und Witwer betrug 1960 noch 1,1 Mio, der Waisen 500.000 und der Eltern, deren Söhne oder Söhne gefallen waren 800.000.


Ungefähr ein Viertel aller deutschen Kinder wuchs nach dem II. Weltkrieg ohne Vater auf, der in der Mehrzahl der Fälle gefallen oder vermisst war. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren war der Prozentsatz auf Grund der Gefangenschaft der Väter noch höher. Unter den Heimatvertriebenen fanden sich allein über 2 Mio. Kinder und Jugendliche. 1,6 Mio. davon hatten die Eltern oder einen Elternteil verloren. Zahlreiche Kinder waren allein unterwegs. Man schätzt, dass sich allein von den Berliner Kindern bei Kriegsende noch 10.000 bis 20.000 ohne Kontakt zu ihren Angehörigen in mehr oder minder gefährdeten Gebieten ohne ausreichende Nahrung und Begleitung aufhielten oder sich auf den mühseligen Rückweg – meist zu Fuß – mit dem fernen Ziel Berlin machten. Dazu gab es am Ende des Krieges und kurz nach dem Krieg regelrechte Wanderungen von Lehrern und Schülern auf der Suche nach einer vorübergehenden Heimstatt und schließlich nach Hause.


Im Jahre 1951 gab in der Bundesrepublik über 120.000 Pflegekinder und über eine halbe Mio. Minderjährige untere Amtsvormundschaft.


Die Gesamtzahl der Vergewaltigungen wird auf 1,9 Mio. geschätzt: 1,4 Mio. in ehemaligen deutschen Ostgebieten und während der Flucht oder Vertreibung sowie 500.000 in der späteren sowjetischen Besatzungszone. In Berlin wurden mindestens 100.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt (40% mehrmals oder vielmals), von denen etwa 10.000 die Vergewaltigung mit dem Leben oder einer bleibenden gesundheitlichen Schädigung bezahlt haben. Etwa 20% der vergewaltigten Frauen wurden schwanger; etwa 90% dieser Frauen haben abgetrieben.


Somit lassen sich drei Bereiche beschädigender bis traumatisierender zeitgeschichtlicher Erfahrungen benennen:




Die Psychologischen Folgen des Weltkrieges

Zitiert aus Hartmut Radebold: Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit. Klett-Cotta, 2005

Trauma Definition

  
Die psychologischen
Folgen des Weltkrieges

  

Geschichtlicher
Hintergrund